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Der Tag

Abschied von dem Dolomiten. Transfertag. Bruneck. Lecker Eis. Im Ahrntal verfallen viele Häuser.

Das ist die Kurzfassung des Tages.

Zuerst mit dem Bus von der Plätzwiese laaaang runter ins Tal. Der Weg zieht sich aber es sind ja auch einige Höhenmeter, die der Linienbus mit Hilfe vieler Kurven überwindet. Am Bahnhof Welsberg dann umsteigen in den Regionalzug der Pustertallinie und am Kronplatz vorbei bis Bruneck.

Dort etwas die Altstadt besichtigt. Nun ja, Sterzing hat mehr zu bieten. Irgendwie dreht sich alles (und alle Touristen inklusive ich) um eine lange und krumme Gasse. Viele Geschäfte, auch Ausgefallenes und nicht nur die üblichen Filialen großer Ketten, und Restaurants. Nett – aber irgendwie nicht schön. Kann man gesehen haben, muss man…

Dann im Supermarkt ein paar Kleinigkeiten für die nächsten Tage nachgekauft und nach der besten Eisdiele gegoogelt. Prima, liegt direkt an der Buslinie ins Ahrntal. Und tatsächlich: sehr leckeres Eis. Also 2 Kugel – und dann gleich noch eine hinterher. Mmmhhh…

Der Bus fährt dann eine Stunde durchs ganze Ahrntal. Es wird immer enger (wegen hoher Berge links und rechts) und immer dunkler (wegen immer niedriger hängender Wolken). Vor vielen, vielen Jahren waren wir hier mal zum Familienurlaub – aber nicht ein einziges Mal kommt irgendetwas bekannt vor. Auffällig sind hingegen viele leerstehende und verfallende Häuser. Das gibt es in den boomenden Dolomitendörfern nicht (mehr). Die Gegend ist vom Touristenboom eher abgehängt – hier tickt vieles noch so, wie es sich schon vor Jahren war.
In Kasern, dem letzten Weiler im Tal und Italiens nördlichste Siedlung, angekommen sind es nur wenige Meter zum Hotel Kason, dessen Wurzeln weit ins Mittelalter reichen, als ein reger Handel über die Alpenpässe nach Tirol und Salzburg herrschte und Kason und das Krimmler Tauernhaus die Verpflegungs- und Ausrüstungsstationen für die Knappen waren.
Ein kurzer Spaziergang zum Röttbachfall auf der anderen Talseite, Abendessen und dann bald schlafen – denn morgen ist ein langer Tag.

Allerdings mit leichter Abwandlung zur ursprünglichen Planung: statt einem Tag in Kasern mit Wanderung zur Lenkjochhütte steht morgen der Sprung über den Alpenhauptkamm auf dem Programm. Das Wetter der kommenden Tage soll eher unbeständig sein und nur morgen sorgt ein Zwischenhoch für hoffentlich stabiles Wanderwetter mit guter Sicht. Und das ist bei der Höhen- und Schneelage des Weges essenziell. Daher morgen zum Krimmler Tauernhaus – ganz analog dem historischen Vorbild – und dann übermorgen mit nur kurzem Weg wg angesagtem Regen zur Richterhütte, wie geplant.

Die Unterkunft / Hütte

Hotel Kason in Pettau / Ahrntal.

Historisch, etwas aus der Zeit gefallen, in der nördlichsten Siedlung Italiens.

Ich sag nur: zum Abendessen gab es Kroketten – kann sich noch jemand erinnern?

t.b.d.

Heute heißt es nun endgültig Abschied nehmen von den Dolomiten. Mit dem Bus geht es durch viele Kurven in etwa 30 Minuten von dem Plätzwieseparkplatz runter ins Pustertal, entweder nach Welsberg oder Niederdorf, von wo man mit der Pustertalbahn schnell nach Bruneck kommt.
Bruneck kennt man eher vom Durchfahren – daher mal anschauen. Kurzfassung: Sterzing ist schöner. Es gibt eine Art „Altstadt-Straße“, eine Fußgängerzone mit vielen Geschäften, das Schloss, ein paar Kirchen. Aber nichts, was wirklich einen längeren Besuch wert ist (liege Brunecker, verzeiht mir!). Supermarkt und Bäcker zum Nachkaufen von Proviant für die nächsten Tage gibt es natürlich (dass der Supermarkt keine 50er Sonnencreme hat, ist vermutlich nur ein Minderheitenproblem…) und es gibt eine sehr gute, aber etwas versteckte Eisdiele: Mmhhhh, da kann man auch zwei Mal Eis kaufen.
Von da sind es 50 Meter bis zur Bushaltestelle der Linie ins Ahrntal. An der Stelle ein großes Lob an den Nahverkehr in Südtirol: hohe Frequenz (ins Ahrntal geht es beispielsweise alle etwa 20 Minuten), pünktlich, günstig. Schnell online ein Ticket gekauft und los geht die einstündige Fahrt nach Kasern ganz „hinten“ im Ahrntal. Interessant, wie schnell die Landschaft sind ändert: die Berge sind viel mehr bewaldet, vom Talgrund geht es jeweils steil und viele Meter „hoch“, bevor man Fels sieht. Und auch touristisch kommt man in andere Gefilde: aus den boomenden Dolomiten rein in eine eher etwas weniger populäre Gegend. Auffällig viele ehemalige Hotels und Restaurants stehen leer und verfallen. Wenige 4-Sterne-Häuser (was in den Dolomiten, gefühlt, unterer Standard ist), dafür 3-Sterne-Hotels, aber auch Pensionen und einfache Unterkünfte. Hier ticken die Uhren auch sichtbar anders.
Prettau ist der letzte Ort im Ahrntal, Kasern ein Weiler – die nördlichste Siedlung Italiens. Obwohl: von „Italien“ spürt man hier wenig bis nichts. Die eigentliche Zugehörigkeit zu Tirol ist auch heute noch kaum zu leugnen: vom Einrichtungsstil bis zum Essen könnte alles auch irgendwo in Tirol sein. Einzig der Zungenschlag ist doch eher Südtirol.

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