Die 3. Vorbereitungstour für #Ka2Te

2 Tage mit Übernachtung und mit meinen „kleinen“ Mädels

Vorbereitungswanderung 3 für #Ka2Te

Noch eine Vorbereitungswanderung. Diesmal mit meinen beiden Mädels. Die haben Pfingstferien und ich habe Zeit. Sie waren Feuer und Flamme (hört, hört…), als es um eine Wanderung MIT Hüttenübernachtung ging. Also Abenteuer für den Nachwuchs, Test für mich, was ich auf einer Hütte alles brauche und ob ich an alles gedacht habe.
Also sind wir drei bei herrlichem Frühsommerwetter nachmittags von Benediktbeuren zur Tutzinger Hütte aufgestiegen und nach einer Nacht dort von Ost nach West über die Benediktenwand wieder zur Tutzinger Hütte zum Mittagessen und dann weiter den Hatsch zurück ins Tal. Der zweite Tage hatte es durchaus in sich mit über 600 hm hoch, einem anspruchsvollen Weg mit Seilversicherung von Osten auf die Benewand und in Summe 1300 hm runter bis ins Tal.

Der Aufstieg – trotz „Wildbachlehrpfad“ eher eintönig

Vom Wanderparkplatz in Geschwendt (bezahlbar mit App, sogar Toiletten gibt’s) geht es über Weg 456 führt zuerst lang am Lainbach entlang (der für die Jahreszeit schon erstaunlich wenig Wasser führt). Die Infotafeln über Wildbäche und deren Management (um massive Hochwasser wie für einigen Jahren durch eben diesen Bach zukünftig zu vermeiden) sind für interessierte Erwachsene ganz nett – für Kinder aber langweilig. Entsprechend zieht sich der Weg, und zieht sich, und zieht sich. Die Pausengründe nehmen dann exponentiell zu (Essen, Schuh drückt, Essen, Knie tut weh, Essen, Toilettengang, kann nicht mehr, Essen …) und tatsächlich ist der Weg lang ohne nennenswerte Abwechslung immer am Bach lang. Irgendwann zweigt der Weg dann vom Bach ab und führt schließlich an einer Alm vorbei. Von dort hat man quasi das erste Mal Aussicht auf die umliegenden Berge und die Benediktenwand. Das Ziel wird ahnbar. Kurze Zeit später wird aus der Fahrtstraße dann auch ein Pfad und man kommt an der Talstation des Lastenlifts zur Tutzinger Hütte vorbei. Weit kann es nicht mehr sein. Und tatsächlich wird der Pfad steiler und geht über Fels und Wurzeln die Steilstufe zur Hütte hoch. Oben angekommen noch ein paar Meter über sumpfige Wiesen und man steht vor der Hütte.

Überschreitung der Benediktenwand

Gleich vorweg: mit trittsicheren Kindern gut machbar. Nach dem Frühstück und dem Beobachten von Steinböcken am Fuße der Benewand sind wir Richtung Osten / Rotöhrsattel aufgebrochen. Ein Bergpfad führt stetig bergan, gesäumt von vielen Blumen und biegt dann nach Südosten zum Sattel. Dort beginnt direkt eine sehr gut und neu seilversicherte Stelle auf dem Grat immer Richtung Gipfel (Weg 451). Es geht einfach am Fels hoch, dann bald flacher teils auf Fels, großteils auf Weg zwischen Grasmatten und Latschen. Nach ingesamt etwa 1,5 Stunden mit Kindern erreicht man den Gipfel mit herrlichem Panorama in alle Richtungen. Leider war es etwas diesig und wir konnten vielen Gipfel nur erahnen. Nach einer Jausen auf genau 1.800 m Seehöhe sind wir dann in Richtung Glaswandscharte wieder abgestiegen. Bevor man diese erreicht, trifft man auf den Weg von der Tutzinger Hütte – den wir dann auch genommen haben. Die Kinder hatten trotz belegter Brote, Birnen, Äpfeln und Bananen immer noch Hunger und auch ich wollte lieber was essen, bevor wir den Abstieg ins Tal angehen. Also zurück zur Hütte und einen leckeren Kaiserschmarren geteilt.

Der Abstieg – ein Abenteuer und trotzdem ein Hatsch

Auch der Abstieg ins Tal war abenteuerlicher als gedacht: in Karten markiert geht direkt an der Hütte unterhalb des Nebengebäudes ein kleiner Pfad kurz den Hügel hoch und dann im Wald runter. Denn wir wollten ja nicht wieder den gleichen Weg zurück durchs Lainbachtal. Dieser „Weg“ wird aber wohl selten begangen – seeeehr selten. Daher war sehr schnell Suchen angesagt: wo geht es denn weiter? Über welchen der vielen umgefallenen Bäume steigen wir jetzt weg? – Kurzer Blick in die Karte auf dem Handy: ja, hier soll der Weg sein. Letztlich sind wir halb frei, halb einen Weg ahnend, durch Wald abgestiegen, um dann auf der Forststraße zu landen, die letztlich auf Weg 455 trifft und uns somit wieder zum Parkplatz in Benedikbeuren / Gschwendt brachte. Für die Mädels war’s ganz spannend den Weg (oder manchmal auch: einen Weg) zu suchen. Aber auch anstrengend. Nicht unbedingt zur Nachahmung zu empfehlen.

Schön war es – und anstrengend. Und spannend, denn die Tutzinger Hütte liegt gleich auf mehreren Fernwanderwegen (Via Alpina, München-Venedig und E4), so dass viele Fernwanderer da waren. Eher am Anfang der Saison war es allerdings auch noch nicht wirklich voll und alles lief entspannt ab. Das Highlight war ein Naturfilmer, beauftragt die wieder angesiedelten Steinböcke zu filmen, der uns am Morgen tatsächlich Steinböcke unweit der Hütte gezeigt hat.

Die Tutzinger Hütte ist – abgesehen davon, dass von jedweder Seite der Zustieg ewig durch Wald oder sonstwie eher langweilige Landschaft geht – eine Empfehlung: super Lage, gutes Essen, ordentliche Zimmer, kostenlose warme Duschen, ausreichend Steckdosen und ein Hüttenteam, das alle anstehenden Fragen souverän und ruhig meistert. Wenn so doch nur jede Hütte wäre…

Und dieser Artikel ist gleich noch ein Test: er ist komplett am Handy entstanden. Ist zwar irgendwie blöd, wenn vor einem eine gescheite Tastatur, eine Maus und das „große“ Lightroom Classic stehen, man selbst aber am Handy (ver)tippt und Fotos bearbeitet. Aber auch das muss bei #Ka2Te dann ja klappen. Den Ablauf zu Hause testen ist daher sichtlich eine gute Idee.

Wo ich das hier schreibe sind es jetzt noch genau 7 Tage. In einer Woche zur gleichen Zeit sitze ich hoffentlich bei einem Glas Wein in Kaltern am Marktplatz oder genieße mit das beste Eis, das ich kenne 🙂

Der Countdown läuft – Tick, Tick, Tick…

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3d Video der Wanderung